Alarmzeichen im schwäbischen Handwerk
Noch läuft es bei den meisten Handwerksbetrieben weitgehend rund. Entsprechend äußern sich 84 % der befragten Unternehmen in der aktuellen Herbstumfrage positiv und beurteilen ihre eigene wirtschaftliche Lage im abgelaufenen dritten Quartal als gut oder befriedigend. Der Blick auf die kommenden Monate zeigt jedoch deutlich, dass sich die wirtschaftlichen Perspektiven weiter eintrüben.
Bau und Ausbau: neue Aufträge fehlen
Im Bauhauptgewerbe hat sich die Stimmung eingetrübt. 79 % bewerten ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut oder befriedigend. Das sind 3 Prozentpunkte weniger als im Vorquartal und 5 Punkte weniger als im Vorjahresquartal. Immer noch zehren die Maurer- oder Zimmererbetriebe von einem relativ hohen Auftragsbestand von knapp 12 Wochen. Doch neue Aufträge fehlen. Hohe Zinsen und steigende Baukosten führen zu einem deutlichen Einbruch vor allem im Wohnungsbau. Alarmierende 55 % der Bauhauptbetriebe verzeichnen einen Rückgang der Auftragseingänge. Wenn die bestehenden Vorhaben in den nächsten Monaten zunehmend abgearbeitet sind, droht eine massive Krise.
Im Ausbaugewerbe ist die aktuelle Lageeinschätzung zwar besser. 91 % der Firmen äußern sich derzeit zufrieden. Doch es zeichnet sich ebenfalls ein Auftragseinbruch ab. Die Auftragsbestände sind im Vergleich zum Vorquartal um 2 Wochen auf 11,6 Wochen gesunken. Mehr als jedes dritte Unternehmen berichtet über eine rückläufige Zahl an Neuaufträgen.Die Teilnahme am Frühschoppen ist kostenfrei.
Schwache Konsumlaune trübt Stimmung
Weiter angespannt bleibt die Situation bei den verbrauchernahen Dienstleistern, also bei Friseuren oder Optikern. Lediglich 72 % sind mit ihrer geschäftlichen Situation zufrieden, vor drei Monaten waren es 77 %. Hohe Lebenshaltungskosten dämpfen nach wie vor die Konsumlaune der Verbraucher. Zwar ist die Lage im Lebensmittehandwerk mit einem Anteil von 94 % zufriedenen Betrieben auf den ersten Blick besser. Allerdings liegt der Anteil derer, die ihre Situation mit gut beschreiben, bei geringen 13 %, während 81 % ein befriedigendes Urteil abgeben.
Pessimismus nimmt zu
Auf die kommenden Monate blicken die befragten Unternehmen mit zunehmender Skepsis. Nur eine kleine Minderheit von 6 % der Betriebe glaubt an eine Verbesserung der eigenen wirtschaftlichen Situation. 69 % erwarten keine Veränderung ihrer Lage. 25 % befürchten eine Verschlechterung, im Vorquartal waren es 17 %. Besonders kritisch ist die Einschätzung im Bauhauptgewerbe. 36 % befürchten, dass sich ihre Geschäftslage im kommenden Quartal verschlechtern wird.