Konjunkturumfrage: Aufschwung lässt weiter auf sich warten
Das schwäbische Handwerk zeigt sich trotz Nachfrageschwäche, fehlenden Aufträgen, Inflation und Baukrise weiter robust. Insgesamt deuten die Ergebnisse aus der Konjunkturumfrage auf eine Stabilisierung in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld hin. Ein Aufschwung oder eine deutliche wirtschaftliche Besserung zeichnen sich im schwäbischen Handwerk jedoch nicht ab.
Bauhauptgewerbe weiter unter Druck
Quer über alle Branchen beurteilen 83 % der Betriebe ihre Geschäftslage positiv. Im Branchenvergleich liegen die Kfz- und Lebensmittelhandwerke vorne. 97 % bzw. 88 % der Unternehmen sind mit ihrer wirtschaftlichen Lage zufrieden. Überdurchschnittlich schneiden auch die Ausbaugewerke mit einem Anteil von 87 % zufriedenen Betrieben ab. Doch auch im Ausbausektor spüren die Unternehmen die rückläufige Nachfrage.
Mit Problemen zu kämpfen haben die Handwerke für den gewerblichen Bedarf. Lediglich 79 % der Unternehmen sind mit ihrer wirtschaftlichen Situation zufrieden. Weniger rund läuft es auch bei den verbrauchernahen Dienstleistern wie z.B. den Friseuren, die unter einer schwachen Kauf- und Konsumlaune leiden. 78 % bewerten ihre aktuelle Lage als zufriedenstellend. Auf dem letzten Platz im Branchenvergleich rangiert erneut das Bauhauptgewerbe. Während vor einem Jahr noch 82 % der Firmen mit ihrer Geschäftslage zufrieden waren, sind es im aktuellen Berichtsquartal nur noch 73 %.
Zu wenig neue Aufträge
Die schwache Nachfrage bzw. zögerliche Auftragsvergabe macht den Betrieben im Handwerk zu schaffen: 30 % melden ein Minus bei den Auftragseingängen. Im Bauhauptgewerbe ist die Situation noch schwieriger: 38 % verzeichnen einen Rückgang an Neuaufträgen. Ein positiver Lichtblick ist, dass sich die Reichweite der Auftragsbestände im Gesamthandwerk stabilisiert hat. Im Durchschnitt aller Gewerke liegt sie bei 9 Wochen, im Bau- und Ausbauhandwerk bei rund 12 Wochen. Dies verschafft den Unternehmen zumindest eine gewisse Planungssicherheit.
Keine schnelle Trendwende in Sicht
Lediglich 15 % der befragten Unternehmen erwarten, dass sich ihre Geschäftslage verschlechtern wird. Von einer Besserung ihrer Lage gehen aktuell allerdings auch nur 10 % der befragten Firmen aus. 75 % sehen keine Veränderung. Eine Trendwende und ein Aufschwung sind nach Einschätzung der Betriebe in den kommenden Monaten also nicht zu erwarten.