Konjunktur
pixabay

Konjunkturumfrage im schwäbischen Handwerk - 4. Quartal 2024

Wirtschaftliche Abkühlung setzt sich fort 

Quartalstrend 

Die Wirtschaft in Deutschland steckt tief in einer Schwächephase, dem kann sich auch das Handwerk in Schwaben nicht entziehen. So verlief das vierte Quartal 2024 für die schwäbischen Handwerksunternehmen ungemütlich. Die Zufriedenheit mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist zurückgegangen. Gleichzeitig werden die Zukunftsaussichten pessimistischer als noch vor drei Monaten eingeschätzt. Mit einer schnellen Erholung ist nicht zu rechnen. Die hohe Unsicherheit über die wirtschaftlichen Perspektiven bremst Investitionen und belastet den privaten Konsum.

Diese Entwicklung spiegelt sich im Geschäftsklimaindex wider. Er bildet sowohl die aktuelle Lageeinschätzung als auch die Zukunftserwartungen der befragten Unternehmen ab. 79 Punkte werden im vierten Quartal 2024 gemessen. Das sind 4 Punkte weniger als im Vorquartal.  Im entsprechenden Vorjahresquartal wurden 75 Punkte erreicht. 

   

  

Konjunktur_Q4_24_GKI



Stimmung verschlechtert sich 

Quer über alle Branchen bewerten 80 % der Betriebe ihre Geschäftslage als „gut“ oder „befriedigend“. Der Anteil der guten Bewertungen hat sich um 5 Prozentpunkte verringert. 20 % der Unternehmen bezeichnen ihre Lage als „schlecht“, das sind 3 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal.  

 

Konjunktur_Q4_24_Einschätzung

Bauhauptgewerbe weiter mit Problemen 

Die sich im letzten Quartal abzeichnende wirtschaftliche Erholung im Bauhauptgewerbe hat sich nicht fortgesetzt, was allerdings auch an saisonüblichen und witterungsbedingten Einflüssen liegt. 79 % der Baubetriebe sind aktuell mit ihrer Geschäftslage zufrieden, im Vorquartal waren es 83 %. Im Ausbaugewerbe läuft es weiterhin etwas besser. Der Anteil der zufriedenen Betriebe liegt bei 86 % (Vorquartal: 88 %). Die Lageeinschätzung bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf hat sich überraschenderweise leicht verbessert. 78 % äußern sich positiv.  

Schwächer schneiden die verbrauchernahen Dienstleister ab, lediglich 73% sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Sie leiden unverändert unter der Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Das Schlusslicht im Branchenvergleich bildet das Kfz-Handwerk. Magere 71 % sind positiv gestimmt. Ein Lichtblick: Die Lebensmittelhandwerke sind unverändert hochzufrieden, 95 % melden eine zufriedenstellende Geschäftslage. 

 

Konjunktur_Q4_24_Gewerbegruppen



Auftragsbücher dünner 

Der Blick auf die Reichweite der Auftragsbestände zeigt ein gemischtes Bild: Quer über alle Branchen ist die Reichweite um knapp eine auf 8,0 Wochen zurückgegangen. Im Bauhauptgewerbe dagegen ist die Reichweite um eine Woche gestiegen und liegt nun bei 12 Wochen. Im Ausbaugewerbe, das bislang von der Baukrise weniger betroffen war, sind die Auftragspolster dagegen schmäler geworden. Die Aufträge reichen im Schnitt für 10,7 Wochen (Vorquartal: 12,5).

 



 

Konjunktur_Q4_24_Auftragsreichweite



Keine schnelle Erholung in Sicht 

Dass sich ihre wirtschaftliche Lage im kommenden Quartal bessern wird, daran glauben lediglich 6 % der befragten Unternehmen. Knapp jeder vierte Betrieb (23 %) rechnet damit, dass sich seine Geschäftslage verschlechtern wird. Damit haben sich die Einschätzungen gegenüber dem Vorquartal leicht verschlechtert. Im Vorjahresquartal lag der Anteil der negativen Prognosen sogar bei 32 %, also noch beträchtlich höher, was zumindest etwas zuversichtlich stimmt. 

 

Konjunktur_Q4_24_Erwartungen





Downloads 





Kohler_Baerbel

Dipl. oec. Bärbl Kohler

Siebentischstraße 52 - 58

86161 Augsburg

Tel. 0821 3259-1208

Fax 0821 3259-1281

baerbl.kohler--at--hwk-schwaben.de