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HWK Schwaben - Sascha Schneider

Meisterfeier im Kongress am Park in AugsburgMeisterinnen und Meister bereit anzupacken

„Das Handwerk ist stark, das Handwerk ist anerkannt und das Handwerk ist bereit anzupacken! Sie alle sind bereit, mit Ihrem Können als Meisterinnen und Meister loszulegen!“ Diese Worte rief Hans-Peter Rauch, Präsident der Handwerkskammer für Schwaben, den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen am Freitagabend bei der Meisterfeier im Kongress am Park in Augsburg zu. Er betonte dabei auch die enorme Bedeutung des Handwerks: „Das Handwerk ist bekanntlich ein stabiler Tragbalken der deutschen Wirtschaft und unseres Wohlstands in Deutschland. Wir generieren 765 Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Das ist deutlich mehr als der Bundeshaushalt an Volumen hat. Und wir bilden fast 30 Prozent aller Azubis in Deutschland aus. Ohne das Handwerk geht es also nicht. Das Handwerk ist ein Stabilisator und gesellschaftlicher Kitt für unser Land.“

HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner drückte an diesem Abend seinen Dank an alle aus, die die jungen Meisterinnen und Meister auf ihrem Weg zum Erfolg begleitet haben: „Wir feiern heute gemeinsam mit allen, die Sie und das Handwerk unterstützen, fördern und begleiten. Das geht von Familien, Freunden und Angehörigen über die Lehrkräfte, Prüferinnen und Prüfer sowie Handwerksbetriebe bis hin zu Politikerinnen und Politikern, die sich für gute Rahmenbedingungen einsetzen. An alle herzlichen Dank dafür!“

 

„Meisterbrief ist das Gold unter den Wertpapieren“

Die Meisterbriefe wurden unter dem Motto „Die sichersten Wertpapiere gibt es immer noch im Handwerk“ verliehen. Wagner unterstrich dieses Motto: „Genau so ist es. Das Handwerk ist eine überaus sichere Bank. Ihren Meisterbrief nimmt Ihnen keiner mehr. Er verliert nicht an Wert, auch nicht bei schwankenden Börsenkursen oder wenn sich die nächste Finanzkrise anbahnt. Er wird weder von Inflation verwässert noch durch die Digitalisierung ersetzt. Ihr Meisterbrief ist sozusagen das Gold unter den Wertpapieren.“

Unter den über 550 neuen Meisterinnen und Meistern ist auch Marius Betz aus Marktoberdorf, Jahresbestmeister in der Elektrotechnik. Der 25jährige hatte für die Teilnahme an der Feier extra seine Urlaubsreise verschoben. „Meine Frau war davon nicht besonders begeistert, hat mich aber unterstützt, wie sie es auch zuvor bei meiner Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker und jetzt eben zum Meister getan hat. Dafür bin ich ihr sehr dankbar“, so Betz.

Der 25-jährige freut sich sehr über sein erreichtes Ziel, aber auch darüber, dass er damit eine anstrengende Phase hinter sich gelassen hat, auf die er aber gerne zurückblickt: „Wir hatten eine sehr gute Klassengemeinschaft, haben uns nach den Kursstunden zu Nachbesprechungen getroffen. Bei den Dozenten der HWK Schwaben hat mir besonders gefallen, dass sie alle aus der Praxis kamen und uns alles sehr gut veranschaulichen konnten.“ Betz freute sich an diesem Abend, seine Kolleginnen und Kollegen aus dem Meisterkurs wieder zu treffen. Für die nähere Zukunft will er als Angestellter weiterarbeiten, schließt aber eine spätere Selbstständigkeit nicht aus.

 

Ministerpräsident Söder: „Wir brauchen mehr Respekt für Leistung“

Als besonderer Ehrengast nahm Bayerns Ministerpräsident Markus Söder an der Meisterfeier der HWK Schwaben teil. Gemeinsam mit HWK-Präsident Rauch und Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner übergab er die Urkunden an die Jahresbestmeisterinnen und Jahresbestmeister. „Wir feiern das Handwerk. Herzliche Gratulation allen neuen Meisterinnen und Meistern!“, sagte Söder. Zuvor stand er in einem Talk auf der Bühne Moderator Markus Othmer Rede und Antwort. Dabei betonte der Ministerpräsident, dass es in Deutschland endlich mehr Respekt für Leistung, wie solche der neuen Meisterinnen und Meister, geben müsse. Und diese Anerkennung sollte sich auch wirtschaftlich widerspiegeln. „Es kann nicht sein, dass Leute, die nicht arbeiten, genauso viel bekommen wie die, die arbeiten. Und jene, die viel arbeiten, am Ende das meiste davon abgeben müssen.“

Weiterhin sagte der Ministerpräsident, dass mehr Freiheit und Selbstbestimmung in diesem Land gefragt seien, um die Selbstständigkeit auch für künftige Generationen attraktiver zu machen. „Deshalb brauchen wir endlich eine Befreiung von dieser endlosen Bürokratie. Und in Bayern fangen wir damit an.“

 

Nachfolge- und Gründungsbonus gefordert

Rauch nutzte die Gelegenheit bei der Meisterfeier, um den Ministerpräsidenten und die anwesenden Abgeordneten auf das wichtige Thema Unternehmensnachfolge und Neugründung hinzuweisen. In Bayern stünden bis 2026 rund 37.000 Betriebe vor einem Generationenwechsel. Davon viele Handwerksbetriebe. Insgesamt seien dort fast 620.000 Mitarbeitende beschäftigt. An Nachfolgerinnen und Nachfolgern mangele es aber. Sie schreckten unter anderem vor bürokratischen Herausforderungen zurück und dem hohen finanziellen Aufwand einer Übernahme.

Rauch wiederholte in diesem Zusammenhang die Forderung der HWK Schwaben, in Bayern einen Nachfolge- und Gründungsbonus einzuführen: „Ein solcher Bonus wäre gut angelegtes Geld. Wir könnten damit die Attraktivität einer Meisterkarriere weiter erhöhen und Lebenswerke sichern.“ Erfolgreiche Handwerksunternehmen drohten sonst vom Markt zu verschwinden und Fachkräfte verloren zu gehen.



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