Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt zu Gast bei HWK Schwaben„Wir müssen mehr Jugendliche für eine berufliche Ausbildung gewinnen“
Die Ausweitung des Tags des Handwerks an bayerischen Schulen für Lehrerinnen und Lehrer, eine verstärkte Unterstützung für Unternehmensnachfolger und die Erweiterung des Digitalbonus für Betriebe – diese Themen standen heute im Mittelpunkt eines Gesprächs der Führungsspitze der Handwerkskammer (HWK) für Schwaben mit Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt. Zugleich hatte Gotthardt auch Gelegenheit den Tag des Handwerks in den Werkstätten des Berufsbildungs- und Technologiezentrums (BTZ) der schwäbischen Kammer live zu erleben. Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Herrenbach in Augsburg sowie der Realschule Neusäß konnten dabei unter anderem vieles über die Land- und Baumaschinenmechatronik erfahren und ihr handwerkliches Geschick in einer der Metallbauwerkstätten testen. Gotthardt zeigte sich begeistert vom Angebot der HWK zum Tag des Handwerks sowie vom hochmodernen und top ausgestatteten BTZ.
Ausweitung des Tags des Handwerks auf Lehrkräfte
HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner betonte die enorme Bedeutung des Tags des Handwerks: „Für uns ist das eine ausgezeichnete Möglichkeit, Jugendliche fürs Handwerk zu begeistern. Wir machen hier sehr gute Erfahrungen und würden den Tag des Handwerks sehr gerne auf Lehrerinnen und Lehrer ausweiten.“ Zwei Alternativen zeigte Wagner dafür auf: „Wir können uns zum Beispiel vorstellen, die Lehrkräfte in das bestehende Format mit aufzunehmen. Aber auch eine Integration ins Lehramtsstudium würde aus unserer Sicht durchaus Sinn machen.“ Staatssekretär Gotthardt ging konform mit diesem Ansinnen: „Wir brauchen Fachkräfte und Nachwuchs im Handwerk und müssen mehr Jugendliche für die berufliche Ausbildung gewinnen. Die Lehrkräfte sind neben den Eltern die wichtigsten Ratgeber für eine berufliche Karriere. Sie über die Möglichkeiten im Handwerk stärker zu informieren, wäre ein wichtiger Schritt.“
Nachfolge- und Existenzgründungsbonus
Die HWK-Spitze regte weiterhin an, Unternehmensnachfolger und Existenzgründer stärker zu unterstützen. HWK-Präsident Rauch: „Viele Handwerksbetriebe stehen in den nächsten Jahren zur Übergabe an. Oft findet sich kein Nachfolger. Das hat unter anderem mit den enormen finanziellen Herausforderungen zu tun. Es wäre ein Frevel, wenn Betriebe, die keinen Nachfolger finden, einfach schließen würden.“ Zusätzlich zu den bisherigen Förderungen über Kredite und Darlehen sollten Betriebe auch Zuschüsse bekommen. Rauch und Wagner regten einen Nachfolge- und Existenzgründungsbonus an. Gotthardt zeigte sich offen für diese Idee und will sie in der politischen Arbeit einbringen.
Digitalbonus auf KI und Robotik ausweiten
Auch der Digitalbonus, mit dem Handwerksbetriebe bei technischen Innovationen gefördert werden, stand auf der Tagesordnung. Staatssekretär Gotthardt gab eine Zusage für die Fortführung des Förderinstruments über diesen Sommer hinaus. Rauch und Wagner legten Gotthardt nahe, den Digitalbonus zu verstetigen und zu erweitern. Er müsse zusätzlich für Robotik und künstliche Intelligenz abrufbar sein, denn diese Themen würden immer relevanter für das Handwerk.